Covid19  -  Gegenmaßnahmen

 

Die Strategien einzelner Länder gegen SARS-CoV2 unterscheiden sich zum Teil erheblich, erst die spätere Analyse wird zeigen, welches der richtige Weg war. Inzwischen kennen wir SARS-CoV2 besser und können die Maßnahmen besser steuern. Leider geschieht das in einem deutschen Flickenteppich, der die Einsicht in die Maßnahmen mindert.

Fest steht: die wirksamsten Mechanismen gegen eine schnelle Virus-Ausbreitung sind Sozialkontakt-Distanz, FFP2-Masken, Hygiene, und bei Infektion bzw Infekt-Kontakt Quarantäne.
Eine zu schnelle Ausbreitung des Virus bedeutet eine hohe Zahl an Infizierten, Kranken und Schwerstkranken, was zu einer Überlastung des Gesundheitssystems führt und viele Todesopfer fordert. Das Ziel der Maßnahmen ist, die Krankheitswelle unter der Kollapsschwelle des Gesundheitssystems zu halten. Mit 1000 Toten pro Tag am Höhepunkt der 2.Welle war die Situation grenzwertig.
Das Diagramm zeigt die Infektkette mit den Infizierten-Zahlen ohne Maßnahmen (bei der Ansteckungsrate des SARS-Cov2 Virus von 2,5) und mit Maßnahmen (Ansteckungsrate 0,5), dazwischen die Infizierten der ersten Welle in Deutschland. Die Ansteckungsrate (R-Wert) gibt an, wieviele Menschen ein Infizierter ansteckt. Bei einem R-Wert unter 1 geht die Infektionswelle zurück.
Als Maß für die Infektions-Aktivität wird der Inzidenzwert genommen. Er beschreibt die Zahl der Neuansteckungen auf 100.000 Einwohner in 7 Tagen. Es wird ein Wert unter 50 angestrebt. Verschiedene Abstrichtest-Aktivität beeinflusst die Genauigkeit. Die Belegungszahlen der Intesivstationen folgen der Infektionsaktivität in einem Abstand von etwa 2 Wochen.

covidinfket   covidausbrvergl (Zum Vergrößern auf die Bilder klicken)

Was ist die Alternative zu den bisherigen Maßnahmen?:
Nichts machen, die Infektionswelle laufen lassen: Es infizieren sich wellenartig bis lawinenartig über Wochen bis Monate immer mehr Menschen, die meisten erleiden eine leichte bis mittelschwere grippeartige Erkrankung. Durch die große Zahl der Erkrankten müssen viele Betriebe und öffentiche Dienste wegen Personalmangel schließen. Die große Zahl der Schwerkranken bringt die Krankenhäuser zum Kollaps, sie können keine Patienten mehr aufnehmen und versorgen. Die Verlagerung in den häuslichen Bereich überlastet das ambulante Gesundheitswesen, Schwerkranke sind zuhause ohne Versorgung. Ein Großteil der Bewohner von Seniorenheimen stirbt. Nach Monaten erreicht die Durchseuchung die Herdenimmunitäts-Schwelle, die Neuansteckungen gehen zurück, es tritt wieder Normalität ein. Jährlich wird eine Infektionswelle im Herbst/Winter wiederkehren wie bei Influenza.
Die etwa gleichzusetzende Pandemie 1918/20 durch Influenza H1N1 hat in 3 (bis 4) Wellen über 3 Jahre 22 bis 40 Millionen Tote gefordert, wobei die 3. Welle die meisten Tote forderte.
Nüchterne Zahlen, wer aber einen Menschen kennnt, der leiden und Jahre zu früh sterben musste, sieht eindrucksvoll das ethische Problem.

 

Die Corona Warn-App

des RKI gibt es seit Juni 20. Sie arbeitet über Bluetooth und speichert Daten nur lokal auf dem Handy, es erfolgt keine zentrale Speicherung privater Daten. Durch die Handy-App wird der Einzelne automatisch gewarnt, wenn er mit einem Infizierten Kontakt hatte, und kann sich testen lassen. Kontaktbeobachtung, Risikobewertung und Warnung erfolgen automatisch, digital und schnell.

Ein guter Überblick über spezielle Fragen war in der WamS vom 5.7.20 dargestellt:  covidappwams

In der App auf dem Handy findet sich ein FAQ-Knopf mit Antworten auf viele Fragen.

 

Epidemiologisch ist die Handy-App absolut notwendig. Die bisherige händische Bearbeitung und telefonische Nachverfolgung der Infektionsketten durch die lokalen Gesundheitsämter ist 'vor-digital' und gefährlich langsam, unmöglich bei gehäuften Ansteckungen.

Die Freiwilligkeit in der Anwendung und in der Meldung von Kontakt und Positiv-Test ist der Schwachpunkt der Warn-App. Beteiligen sich zu wenig Menschen, ist sie wirkungslos. Ich halte es für unsere soziale Pflicht, sie zu nutzen. Wer durch diese einfache Maßnahme die Sozialgemeinschaft nicht unterstützt, sollte im Krankheitsfall auch nicht von den teuren Leistungen (Spezialmedikamente, Beatmung) der Sozialgemeinschaft profitieren.

 

Es werden keine privaten Daten zentral gespeichert wie bei Corona-Apps in anderen Ländern. Das Argument, man gebe private Daten preis, ist grotesk bei der Menge an privaten Daten, die Google, Apple, Facebook, Twitter, Instagram und Co bei den Nutzern als Freibeute abschöpfen zur personenbezogenen Analyse und Manipulation, zur weltweiten Nutzung und Vermarktung.

 

Die neue 'Luca-App', so sie denn in diesem Sommer kommt, erstellt automatisch eine Kontakt- und Besuchs-Historie und übermittelt die Daten verschlüsselt und sicher an die Gesundheitsämter, zur Kontakt-Rückverfolgung und Risikobewertung. Die Luca App mit integriertem Impfpass als Eintrittskarte bei sozialen Kontakten ist der Schlüssel zum Weg aus der Pandemie.

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