Covid19  -  die 3 Pandemie-Wellen

 

 

Wir befinden uns in einer Pandemie, d.h. einer Epidemie, die sich über viele Länder erstreckt. Inzwischen sind weltweit etwa 150 Millionen Menschen erkrankt und etwa 3 Millionen gestorben. Das Corona-Virus SARS-CoV-2 löst die Atemwegserkrankung Covid-19 aus und bedroht besonders die Älteren durch eine lebensgefährliche Lungenentzündung. Kinder erkranken oft nicht, können das Virus aber verbreiten. Erwachsene erkranken in der Regel wie bei einer Grippe, manchmal mit schwerem Verlauf. Ab dem 50. Lebensjahr steigt die Gefahr der Lungenentzündung und steigt mit zunehmendem Alter die Sterberate immer stärker an. Das Risiko eines 'Alten' ist etwa 600 mal höher als eines 'Jungen'.

Anfangs nahm man an, dass SARS-CoV2 die Atemwege befällt und nur bei schweren Krankheitsverläufen andere Organe geschädigt werden. Inzwischen hat sich gezeigt, dass SARS-CoV2 ein Multiorgan-Virus ist und primär neben den Lungen auch andere Organe wie Nieren, Gehirn, Herz, Leber oder Darm angreift.

In der ersten Welle agierte die Politik besonnen, die Bürger haben solidarisch und gut mitgearbeitet, unser Gesundheitssystem war besser aufgestellt als in vielen anderen Ländern. Die exponentielle Anstiegsphase wurde durch die strikten Sozial-Distanz-Maßnahmen, durch Masken und Hygiene abgefangen, die Schwerkrankenzahl blieb unter der Kollapsschwelle des Gesundheitssystems. So stand Deutschland im internationalen Vergleich nach der ersten Welle sehr gut da. Im Sommer ging die Ansteckungswelle zurück, nur in wenigen Ländern wie den USA gab es noch eine schnelle Ausbreitung.

Im Spätsommer stiegen auch bei uns die Infektionszahlen wieder an durch Urlaubs-Heimkehrer und nachlassende Sorgfalt beim Einhalten des Abstands und Tragen der Masken. Sogenannte Freiheits-Demonstrationen ohne Abstand und Masken potenzierten die Virusaktivität, ebenso private Feiern und Versammlungen. Feuchte Kälte im Herbst und Zusammenrücken in warmen Räumen förderten die Virusausbreitung. Mit täglich bis 30.000 Neuinfektionen und 1000 Toten rollte die zweite Welle in den Wintermonaten mit fünffacher Vehemenz über Deutschland.
Viele Gesundheitsämter und Labore waren durch die hohe Zahl der Neuinfektionen überlastet, Nachverfolgung und Quarantäne liefen aus dem Ruder. In der ruhigen Sommerphase hat die Politik die technische Aufrüstung der Gesundheitsämter verschlafen, dadurch lief man mit den Maßnahmen fast chancenlos der Infektionswelle hinterher. Viele Krankenhäuser standen vor dem Kollaps. Der Teil-Lockdown war notwendig, doch die offenen Schulen und täglich vollgestopften Schul- und Pendlerbusse konterkarierten die Schließungen von Restaurants und Geschäften. Nur der komplette Lockdown konnte ein Gesundheitschaos verhindern und die Infektionszahlen reduzieren. Die Nachbarländer kämpften ebenfalls mit der zweiten Pandemie-Welle, zum Teil mit noch schlechteren Zahlen. Virusmutationen in England, Brasilien und Südafrika mit deutlich höherer Ansteckungsfähigkeit und die Schulöffnungen befeuerten die Virusausbreitung, und so lief die dritte Pandemiewelle. Mit den sommerlichen trockenen, UV-strahlungsstarken Tagen ging die Infektionsausbreitung auf Inzidenzen unter 50 zurück.
Nun wartet das Virus auf seine nächste Gelegenheit im Herbst. Unsere beste Waffe gegen es ist die Impfung und die Herdenimmunität.

Die Corona-Handy-WarnApp mit Kontakt-Funktion sollte bis dahin funktionieren und auch freiwillig genutzt werden, die Gesundheitsämter und Labore sollten endlich digital angebunden sein, die Schulen sollten mit UV- und Luftfiltern ausgestattet sein. Ob die Politik das in der Sommerruhe des Virus wieder verschläft?  Nur das, kombiniert mit konsequenter Sozialkontakt-Distanz und dem Tragen von FFP2-Masken, kann eine 4.Welle verhinder. Ein wichtiger Grund für das nahezu komplette Stoppen der Infektion in Taiwan und Südkorea ist die Zwangs-CoronaApp und die digitale Überwachung der Quarantäne.

 

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